Branding: Brandmarke, Brandmahl

 
 
 

Branding: Brandmarke, Brandmahl

 
 
 
 

Der Ursprung liegt in den Anfängen der Zivilisation mit der Domestizierung der Tiere und dem Verständnis, dass sie Besitz sind. Die Narbe schafft die Zugehörigkeit und beweist den Besitz auf Lebzeiten. Ein archaisches Ritual und heute noch in Gebrauch.

Das Markieren scheint eine Sehnsucht zu sein. Sich Dinge anzueignen –irreversibel – vom Einritzen der Initialen in der Bank, die man besessen hat, in die Baumrinde, unter der man die Liebste geküsst hat - oder vice versa, sich selbst zu übereignen im Tattoo durch Leitspruch, Portrait oder Symbol.

Die Mittel ändern sich, unterliegen der Mode und dem Zeitgeist, das Anliegen bleibt immer dasselbe und die Symbole auch. Sie sind in uns.

So ist das Branding für eine Firma, eine Unternehmung, eine Marke ähnlichen Bedürfnissen unterworfen und entsprechend sensibel.

Wer ein Markenzeichen entwirft, muss deshalb gut zuhören können und sich in denjenigen, für den er es entwickeln soll, hinein fühlen können. Er trägt die Verantwortung, macht er doch einen Maßanzug, der perfekt passen soll. Wer diesen trägt, soll sich damit wohlfühlen und dabei vergessen, dass er "gemacht" wurde.

Das Markenzeichen muss selbstverständlich und merkfähig sein. Das heißt aber nicht, dass es phantasielos, abstrakt, humorlos oder laut sein darf oder muss. Es soll eindrucksvoll sein und den Charakter des Trägers unterstreichen (wie der erwähnte Anzug) und ihn nicht verfälschen.

Ein gutes Zeichen spricht eine Sprache, die wir auch verstehen – nicht zwingend mit dem Kopf –, sondern in erster Linie intuitiv. Ein gutes Zeichen sieht einfach "richtig" aus.